Sonntag, 30. September 2007

Es geht weiter … auch ohne Auto …

Nachdem unser Auto mehr als eine Woche im „wunderschönen“ Riversdale war, mussten wir uns endlich entscheiden, wie es mit dem Golf weitergehen sollte. Letztlich hatten wir nur 3 Möglichkeiten: Eine Reparatur in Riversdale kam erst gar nicht in Frage, da 800 € nur für die Instandsetzung des Motors uns zu teuer erschien. Weitere Alternativen waren, das Auto an Ort und Stelle für 200 € zu verkaufen oder es privat nach Stellenbosch abschleppen zu lassen. Ein professionelles Abschleppen kam auch nicht in Betracht, da es mehr als 300 € gekostet hätte. Nachdem wir hier erfahren hatten, dass wir für unsere Rostlaube bei einem Verkauf in Stellenbosch 500 € bekommen würden, entschlossen wir uns, eine Abschleppstange zu organisieren, ein Auto zu mieten und unseren roten Chico 270 km privat abzuschleppen.


Am Donnerstagmorgen mieteten wir uns also einen Hyundai Tucson für einen Tag und machten uns auf in Richtung Riversdale. Die Hinfahrt dauerte 3 Stunden. Die Rückfahrt 5 Stunden und war für mich ziemlich anstrengend, da ich die ganze Zeit im abgeschleppten hinteren Auto saß und mit lenken musste. Ziemlich unpraktisch war, dass die Batterie nicht mehr funktionierte, so dass ich bei Einbruch der Dunkelheit nicht das Licht am Wagen einschalten konnte. Zum Glück mussten wir nur ca. 30 Minuten im Dunkeln fahren.


Mittlerweile haben wir uns entschlossen, das Auto reparieren zu lassen. Für maximal 850 € wird der Motorblock von Grund auf neu gemacht, die Wasserpumpe ersetzt, Schläuche gewechselt und die Temperaturanzeige wieder betriebsbereit gemacht. Außerdem haben wir auf den Motor 1 Jahr lang oder 10 000 km Garantie. Frühestens nächste Woche Freitag können wir dann wieder voll durchstarten.


Trotz dieser mehr oder weniger kleinen Panne haben wir es uns am Wochenende nicht nehmen lassen, ein bisschen zu reisen. Am Sonntag wurden wir von Südafrikanern zum Whale Watching im False Bay eingeladen. „Leider“ mussten wir mit ihrem Schnellboot gar nicht so weit fahren, um Wale zu sehen, da das Rasen übers Wasser mit bis zu 70 km/h viel zu viel Spaß gemacht hatte J. Aus nächster Nähe konnten wir vor allem den Southern Right Whale (Südkaper aus der Familie der Glattwale) sehen.



Haie sahen wir leider nicht, da wir um 10:30 Uhr viel zu spät mit dem Boot starteten. Im Morgengrauen hat man meistens sehr gute Chancen welche zu sehen, da sie in der Regel bei den Robben-Kolonien „frühstücken“. Gegen Nachmittag sind wir zu dritt weitergezogen, um uns ein bisschen die Kaphalbinsel anzuschauen sowie Kapstadt. Abends gingen wir noch auf ein „Hefe“ in das Paulanerhaus an der Waterfront.



Da der Montag hier ein Feiertag war, nutzen wir diese Chance, um uns Franschhoek und Umgebung mit Steffi und Chris (weitere deutsche Praktikanten) mit dessen Golf anzuschauen. Franschhoek wurde ursprünglich von Hugenotten gegründet und ist die wohl französischste Stadt in Südafrika.


In der letzten Woche habe ich nicht wirklich was Besonderes erlebt, über das sich zu schreiben lohnt. Zum größten Teil haben wir uns mit unserem Projekt beschäftigt. Nicht das einige denken dass ich hier nur Urlaub habe…

Wie immer noch ein paar Bilder!


Dienstag, 18. September 2007

Die Garden Route …

Die letzten 2 Wochen war unser Supervisor im Urlaub. Dies war auch ein Grund dafür, dass unser Projekt ein wenig stagnierte. Da an der Uni vom 10.09.07 – 15.09.07 Springbreaks waren, haben wir beschlossen, mit 2 anderen Deutschen (Stephanie und Frank) eine Tour über die Garden Route zu machen (Südküste).

Freitag ging es gegen 15:30 Uhr los. Unser Ziel war das 250 km entfernte De Hoop Nature Reserve. Weil es auch wunderschöne Übernachtungsmöglichkeiten im Reservat gibt, hatten wir uns entschlossen, dort ein Haus für eine Nacht zu mieten.


Nach einem Telefonat mit einem Ranger mussten wir uns ziemlich beeilen, da man ab 19 Uhr nicht mehr hinein kommt. 3 ½ Stunden für 250 km sollten doch eigentlich kein Problem sein. Jedoch hatten wir nicht erwartet, dass ca. 80 km Feldweg waren. Auf unserer Karte waren eigentlich alle „großen“ Straßen eingezeichnet. So auch diese …


Nach einer Fahrt mit teilweise 100 Km/h war ich echt froh, dass das Auto bei unserer Ankunft um 18:55 Uhr noch einwandfrei lief. Am nächsten Morgen ging es dann gleich zum Ozean, um Wale zu beobachten. Diese trifft man zu dieser Jahreszeit sehr häufig an.


Das nächste Ziel war der Backpacker in Buffalo Bay. Unser Weg ging wieder quer durchs Land und über die einzige Fähre von ganz Südafrika. Zwei Männer zogen das Auto mittels eines Stahlseiles über den Fluss. Am Abend wurde wie immer gebraait. Am nächsten Tag wollten wir paragliden. Es war einfach nur super genial…


Nachdem jeder von uns vier für 20 Minuten in der Luft war, ging es dann auch rasch weiter in Richtung Wilderness Nationalpark. Dort angekommen, mieteten wir uns 2 Kanus und fuhren einen Fluss hinauf. Irgendwann war das Wasser jedoch nicht mehr tief genug und so ging es also zu Fuß weiter zum schon vorher anvisierten Wasserfall. Die kommende Nacht haben wir im Tsitsikamma National Park verbracht. Am nächsten Tag haben wir von dort aus eine Wanderung entlang der steinigen Küste unternommen. Danach sind wir nach Jeffreys Bay gefahren, um in den Billabong Outlet shoppen zu gehen. Da die Geschäfte alle um 17:00 Uhr schlossen, machten wir uns auf den Weg zu unserem Backpacker nach Port Elizabeth(PE). In PE studieren 5 weitere Studenten von der FH Reutlingen. Mit diesen hatten wir natürlich vorher Kontakt aufgenommen und uns angekündigt. Abends haben wir dann natürlich wieder gebraait.

Leider konnten nur 3 von den Reutlingern zum Grillen kommen. Die anderen beiden waren verhindert, da sie ihre Mütter vom Flughafen abholten.


Dienstagmorgen haben wir uns zum Addo Elephant National Park aufgemacht. An diesem Tag wurde erstmals die 30°C Marke gebrochen. Da in der Früh die meisten Tiere an den Wasserlöchern sind, konnten wir vor allem sehr viele Elefanten aus aller nächster Nähe beobachten. Nachmittags ging es dann wieder zurück nach Jeffreys Bay. Bekannte von Frank hatten uns dort zu Abend eingeladen und uns eine Übernachtungsmöglichkeit gegeben.


Für den Mittwoch planten wir, eine Whale Watching Tour mit einem Boot rund um den südlichsten Punkt Südafrikas (Kap Alguhas) zu machen. Zuvor hatten wir jedoch rein zufällig die anderen beiden Reutlinger, welche wir nicht in Port Elizabeth kennen gelernt haben, auf der N2 getroffen.


Doch dann ist leider das passiert, was sich keiner von uns so vorgestellt hatte. Das Auto nahm kein Gas mehr an und aus dem Motorraum kamen äußerst unangenehme GeräuscheJ. Also hielten wir an. Jedoch konnten wir nichts Genaueres sehen. Zum Glück war der nächste Ort seit längerer Zeit schon in Sichtweite, sodass wir uns mit Mühe und Not zu der bereits auf der Hinfahrt gesichteten Werkstatt gerade so hinschleppen konnten. Die Diagnose lautete komplette Überhitzung des Motors. Während der Fahrt hatten wir unser ganzes Wasser verloren. Dazu kam noch, dass unsere Temperaturanzeige unbekannterweise nicht funktionierte und es damit nicht möglich war, von der Überhitzung rechtzeitig Kenntnis zu nehmen.


Also mussten wir ungewollt eine Nacht im „wunderschönen“ Riversdale (270 Km von Stellenbosch entfernt) verbringen und hofften, dass es bald gute Nachrichten vom Auto geben würde. Jedoch blieben diese aus. Die Zylinderkopfdichtung muss ersetzt und der Motorblock repariert werden. Wird also ein teurer Spaß. Die Reparatur hätte über das Wochenende gedauert und ca. 800 € gekostet. Eine weitere Alternative war es, den Wagen an Ort und Stelle für 200 € zu verkaufen. Das schien uns sehr wenig und so entschlossen wir uns, das Auto später selber abzuholen und erstmal mit einem Bus nach Stellenbosch zurückzufahren. Dies taten wir auch.

Trotz dieser kleinen Panne war es ein super geiler Ausflug. J


Hier noch ein paar Fotos.